Cornelia Schleime gilt als Hauptvertreterin der zeitgenössischen figurativen Malerei und zählt zu den bekanntesten deutschen Künstlerinnen. Vielbeachtet sind ihre eindringlich entwickelten Portraits, insbesondere von Frauen und Kindern, aber auch von Clowns oder dem Papst.
„Viele Ostdeutsche Künstler malten zerrissene Gesichter, zeigten dadurch ihre Nähe zum Expressionismus. Ich hingegen, wechselte die Gesichter, weil ich Spaß am Spiel hatte. Diesen Spaß am Spiel will ich mir nicht nehmen lassen und ihn in der Kunst ausleben.“
Als Künstlerin will Cornelia Schleime die Grenzen zwischen Außen- und Innenwelt aufheben. »Halt gibt mir das Unvorhersehbare, Irrationale, Fragile, Zufällige, Eruptive«. Schleime spielt mit Vorurteilen und provoziert, indem sie brisante Fragen aufwirft. In Interviews spricht sie über ihre Erfahrungen mit sich-verstellen und sich inszenieren.
Die dualistischen Konzepte ihrer Werke rühren von einer neusachlichen Auffassung. Die Gleichzeitigkeit von Nähe und Distanz oder aber auch Topoi wie »zwischenmenschliche Kälte« und »unbeschränkter Verkehr«. Der für die Neue Sachlichkeit zwischen den beiden Weltkriegen charakteristische, spielerische Umgang mit Zitaten scheint angesichts von Schleimes Werk nach wie vor aktuell zu sein, ebenfalls die ständige Rückgewinnung des Figürlichen.