Holger Schmidhuber
Holger Schmidhuber (*1970) ist ein deutscher Multimedia-Künstler und seit 2010 Professor für zeitbasierte Medien an der Hochschule Mainz. Seine Arbeiten wurden weltweit in über 50 Solo- und Gruppenausstellungen präsentiert und sind in zahlreichen renommierten Sammlungen vertreten, darunter das Museum Wiesbaden, das Kunsthaus Taunusstein und die Deutsche Bank Sammlung. Schmidhubers innovative Methoden und interdisziplinärer Ansatz machen ihn zu einer herausragenden Figur in der zeitgenössischen Kunst, der die Grenzen des Wahrnehmens und der Auseinandersetzung mit verschiedenen Medienformen neu definiert. Seine Beiträge als Künstler, Designer und Pädagoge beeinflussen und inspirieren weiterhin die nächste Generation von Kreativen.
Schmidhuber arbeitet in Zyklen, von denen jeder durch umfangreiche Vorüberlegungen und detaillierte Studien künstlerischer Prozesse gekennzeichnet ist. Obwohl diese Zyklen miteinander verbunden sind, steht jeder für sich in malerischer Autonomie. Schmidhubers künstlerische Identität basiert auf der selektiven Aneignung und dem anschließenden kreativen Akt, der seine Werke transformiert.
Nicht „nur“ Maler, ist Schmidhuber auch ein erfahrener Designer, Musiker und Professor. Ein wesentlicher Aspekt seiner Praxis in Design, Musik und Lehre ist die Rolle der Improvisation, die für den Erfolg des kreativen Prozesses von zentraler Bedeutung ist. Seine künstlerische Philosophie besagt, dass Malerei, ähnlich wie Musik, dynamisch und performativ sein kann.
Seine neueste Serie „Sequenced Inversions“ ist inspiriert von der Vorstellung, dass gemalte Erinnerungen, ähnlich wie Musikstücke, auf unterschiedliche Weise „gespielt“ werden können, sogar in umgekehrter Reihenfolge. Durch Techniken wie das Verflüssigen, Bewegen von Farben, Gradienten, Schichten und Collagieren wird der traditionelle malerische Prozess, der auf ein bestimmtes Motiv ausgerichtet ist, transformiert. Bei konsequenter Anwendung ergibt sich aus diesem Ansatz eine bemerkenswert einzigartige Perspektive.
Der Teppich als Medium wird in Schmidhubers Serie „Carpets of the Forgotten“ bewahrt, wo er erneut zum Kunstwerk wird. Schmidhuber reinigt alte Teppiche, schert oder färbt sie manchmal. Dieser Akt, einen alten Teppich zu bemalen, stellt sowohl eine Aneignung als auch einen Dialog mit dem gefundenen künstlerischen Material dar. Dieser Prozess kann als Kommentar zu Erinnerung und Transformation verstanden werden, bei dem die Vergangenheit neu kontextualisiert wird, um neue Bedeutungen zu schaffen.
