Imi Knoebel gehört zu den bedeutendsten deutschen Künstlern der Nachkriegszeit. Sein breit gefächertes und rigoroses Werk umfasst Zeichnung, Malerei, Skulptur, Fotografie, Projektionen und Installation. Geboren als Klaus Wolf Knoebel 1940 in Dessau, studierte er bei Joseph Beuys an der Düsseldorfer Kunstakademie und wurde zusammen mit seinem Freund Imi Giese dem legendären „Raum 19“ zugeordnet. In seiner raumgreifenden Installation Raum 19 (1968), die sich als Schlüsselwerks seines Œuvres erweisen sollte, schichtete er Hartfaserstücke aufeinander und untersuchte das Verhältnis von Formen und Flächen im Raum.
Knoebels Kunst ist konsequent abstrakt und führt Malewitschs Idee der „reinen Wahrnehmung“ durch die Erforschung von Form, Farbe und Material fort. „Wenn ich gefragt werde, was ich denke, wenn ich ein Bild betrachte“, sagte er, „kann ich nur antworten, dass ich überhaupt nicht denke; ich betrachte es und kann nur die Schönheit aufnehmen, und ich will es nicht in Beziehung zu etwas anderem sehen. Nur das, was ich sehe, einfach weil es seine eigene Gültigkeit hat.“ Seine minimalen Kompositionen, die oft in Gruppen oder Serien entstehen, beruhen auf einem reduzierten, strengen Formenvokabular in Kombination mit einem subtilen und souveränen Einsatz von Farbe, wobei er die physikalischen Möglichkeiten der einfachsten Materialien wie Sperrholz, Aluminium und Faserplatten offenlegt.