Berlin
08. Sep — 28. Okt 2023
Mit der sorgfältig kuratierten Ausstellung „bewegt“ präsentiert AOA;87 zur Eröffnung des Berliner Standortes einige Highlights aus ihrem Programm. Die Künstler*innen Bodo Korsig, MARCK und Margarete Adler die von AOA;87 direkt vertreten werden, haben eigens für die Eröffnungsausstellung neue Arbeiten kreiert: die interaktive Videoinstallation „shattering dreams, 2023“ von Bodo Korsig und die Kollaborationsarbeit der Künstler*innen Margarete Adler und MARCK – Videosculptures „Wer bin ich?, 2023“. Erstmalig wird der gesamte Zyklus „MUTTERLIEBE“ der Berliner Bildhauerin Margarete Adler präsentiert, in dem die Künstlerin Berlinerinnen und ihre ureigenen Entwicklungsgeschichten portraitiert. Galeristin Angela Kohlrusch stellt den zeitgenössischen Positionen die Arbeit „Sphärisches Hohlspiegelobjekt“, 1970 des deutschen Konzeptkünstlers Adolf Luther entgegen, womit sie das Verständnis des Titels „bewegt“ noch einmal erweitert.
Der Ausstellungstitel „bewegt“ umfasst eine Vielzahl an Implikationen, die sowohl physische als auch metaphorische, emotionale oder geistige Bewegungen ansprechen. Es bezieht sich auf Momente der Inspiration und des Staunens und steht im Zusammenhang mit der menschlichen Freiheit, Verantwortung und der Fähigkeit zur Neuschöpfung eigener Identitäten und sozialer Gefüge.
Einen Höhepunkt der Ausstellung bildet die interaktive Videoinstallation „Shattering Dreams, 2023“ (1300 x 330 cm) von Bodo Korsig. „Shattering dreams“ erschafft eine Welt, in der überdimensionale Spinnen die Wände entlang laufen und die Besucher*innen verfolgen. Diese haben die Möglichkeit, den Spinnen zu entkommen, aber sie können sich auch entscheiden, ihnen mutig gegenüberzutreten und sie abzuwehren. „Shattering Dreams“ lädt die Betrachter*innen spielerisch dazu ein, ihren Ängsten ins Auge zu sehen und diese zu erforschen. Sie ermöglicht uns auch, Empathie und Mitgefühl für die Ängste unserer Mitmenschen zu zeigen. Sie erinnert uns daran, dass das Überwinden von Ängsten ein lebenslanger Prozess ist.
Die händisch von Margarete Adler modellierte Skulptur „Wer bin ich?“ ist ein fragmentiertes Porträt einer Frau, das aus dem Zusammenspiel von verschiedenen Gesichtern oder Masken besteht, die sie abzieht. Sind es Facetten ihrer Persönlichkeit, erworbene Schutzmechanismen oder Masken der Selbsttäuschung? Der offene Hinterkopf wird von Videoprojektionen des Videoskulpturenkünstlers MARCK gefüllt, wobei herausquellende Kabel an Pandora erinnern, die oft mit schlangenartigen Haaren dargestellt wird. Dies erzeugt eine zusätzliche Ebene von Symbolik und Mystik. Die gezeigten Videos präsentieren verschiedene „Ich“ – Projektionen unserer Ängste, unserer Beziehungen und unserer Suche nach unserer eigenen Identität.
Als weiteres Highlight werden die Besucher*innen während der Eröffnungsveranstaltung selbst Teil eines Kunstwerks von MARCK. Der Kameramann G M D THREE wird die Besucher*innen filmen woraufhin MARCK diese Aufnahmen in eine Arbeit integriert und während der Ausstellung zeigen wird. So beleuchtet die Ausstellung bewegt; die Verbindung zwischen Kunst, Interaktion und der Suche nach der eigenen Identität in einer von digitalen Medien geprägten Welt.
Mit der Gegenüberstellung des „Sphärischen Hohlspiegelobjekts“, 1970 von Adolf Luther, einem der führenden Vertreter der Nachkriegsavantgarde eröffnet Galeristin Kohlrusch den Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Es entsteht eine Spannung, die es den Betrachtern ermöglicht, die Entwicklung der Kunst über die Zeit hinweg zu erforschen und zu verstehen.