Berlin
30. Mär — 24. Apr 2025
VENI VIDI VENUS
ERÖFFNUNG: 29. MÄRZ 2025 | 16-19 UHR
AUSSTELLUNG: 30. MÄRZ – 24. APRIL 2025
AOA;87 BERLIN
PROGRAMM:
PERFORMANCE: „Veni Vidi Voice“ mit Gitarre und Gesang: 29. März | während der Eröffnung
Die Galerie AOA;87 präsentiert die Ausstellung Veni Vidi Venus von Ida-Marie Corell, ein interdisziplinäres Kunstprojekt über die Venus von Willendorf. Gezeigt wird ein Kompendium aus 108 Werken, das in der gleichnamigen Graphic Novel veröffentlicht wurde – eine humorvolle und forschende Annäherung an das berühmte prähistorische Artefakt.
Die Eröffnung wird begleitet von Veni Vidi Voice, einer audiovisuellen Live-Performance, die Corells Auseinandersetzung mit der Venus in eine akustische Dimension überführt. Musik spielt eine zentrale Rolle in ihrem Werk als Synästhetin, da sie insbesondere visuelle und klangliche Wahrnehmung miteinander verbindet.
In Corells künstlerischer Auseinandersetzung erzählt die Venus von Willendorf ihre eigene Geschichte. Corell beschreibt diese Begegnung als Initiation, als Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Kunst und Betrachter. Wer sich mit der Venus beschäftigt, wird Teil eines erweiterten Bewusstseins.
Corells Werk verbindet historische und mythologische Kontexte mit einer kritischen Reflexion über die Rolle von Frauen und marginalisierten Identitäten in der Geschichte. Themen wie Hexenverfolgung und Herstory – eine weibliche Perspektive auf Geschichtsschreibung – fließen ebenso ein wie performative, musikalische und malerische Elemente.
Was als visuelle Forschung mit Collagen, Zeichnungen und Texten begann, entwickelte sich zu einem Gesamtkunstwerk – einer sozialen Skulptur im Sinne von Joseph Beuys. Corell versteht Kunst als Wissenstransfer, der sich in sozialen Kontexten weiterentwickelt – wie in ihrem Netzwerk-Projekt Technologies of HER: ein interdisziplinäres Kunst-, Forschungs- und Wissensprojekt über zyklische, rhythmische und matriarchale Intelligenzen sowie ursprachliche Wahrnehmungsformen wie Synästhesie.
Sie studierte Fine and Media Arts an der Universität für angewandte Kunst Wien und promovierte dort 2010 im Bereich Art and Knowledge Transfer. Während ihres Erasmus-Studiums an der Kunsthøgskolen in Oslo vertiefte sie ihre interdisziplinäre Herangehensweise. Ihre künstlerische Praxis spiegelt sich auch in Publikationen wie Alltagsobjekt Plastiktüte (Springer Wien New York) und The Artist is Resident (The Torri Verlag) wider.
Mit ihrer Synaisthesia – einer von ihr selbst geprägten Begrifflichkeit, die die gemeinsame Wahrnehmung unterschiedlicher Sinnesebenen beschreibt – erschafft Corell Kunstwerke, die Disziplinen auflösen und neue Räume für Interaktion und Reflexion eröffnen.