AOA

Paper Positions Berlin

Paper Positions Berlin, 2024 | Featured artists: Bodo Korsig and Noriko Ambe

25. Apr 2024

PAPER POSITIONS BERLIN 2024
25. — 28 Apr 2024 

AOA;87 präsentiert auf der PAPER POSITIONS 2024 die japanische Künstlerin Noriko Ambe im Dialog mit dem deutschen Multimediakünstler Bodo Korsig. Beide Künstler:innen kreieren jeweils auf ihre individuelle Weise Landkarten innerer Welten und laden zu einer Auseinandersetzung mit sich selbst ein.

Die japanische Künstlerin Noriko Ambe (*1967, Saitama) kreiert in der Serie von Werken mit dem Titel „Linear-Actions“, die 1999 begann, durch das Zuschneiden und Schichten von Hunderten bis Tausenden Papierbögen filigrane, skulpturale Werke, die an topografische und organische Formen erinnern. Durch das präzise Zuschneiden und Schichten von Papier entstehen feine Linien, die eine tiefe Ähnlichkeit mit den Jahresringen eines Baumes aufweisen. Diese Linien repräsentieren nicht nur die physische Struktur des Papiers, sondern auch eine metaphorische Reise durch die Zeit. Jeder Schnitt und jede Schichtung steht für einen vergangenen Moment. Die herausgeschnittenen Querschnitte repräsentieren Momente zwischen den unzähligen Schichten der Zeit, die die Existenz eines Werkes durchdringen. Für Ambe ist dieser Akt, indem sie der Form oder der Gradierung folgt, das Verbinden mit dem Augenblick. Durch ihre Arbeit produziert sie ein Stück des „Jetzt“. Für sie ist das Kunstwerk eine Schnittstelle zwischen der materiellen Welt und ihrer spirituellen Dimension, ähnlich einem rhythmischen Hintergrundbeat.

Der Akt des Schneidens ist zu ihrer „Ausdruckssprache“ geworden.

Noriko Ambe lebt und arbeitet in New York City, USA, und Saitama, Japan. Sie absolvierte ihre Ausbildung an der Musashino Art University in Tokio und erhielt zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen. Ihre Werke sind in renommierten Sammlungen wie der des Whitney Museum of American Art enthalten.

Der in New York und Trier lebende Künstler Bodo Korsig (*1962, Zwickau) beschäftigt sich seit den frühen 2000er Jahren mit Cut-Outs in seiner künstlerischen Arbeit. Er begann, diese Technik in seine Skulpturen und Installationen zu integrieren, um dreidimensionale Formen und Räume zu schaffen, die durch das Spiel von Licht und Schatten eine besondere Wirkung erzeugen. Korsigs jüngste Werke aus der Serie „Shoshin“ umfassen die Erforschung der Liminalität als zentrales Thema. Er konzentriert sich dabei darauf, die unsichtbaren Übergänge und Zwischenräume zu visualisieren, die in unserem Leben existieren. So ermutigen seine Werke dazu, das „Dazwischen“ im eigenen Leben zu erkunden und die Bedeutung von Übergängen und Veränderungen zu reflektieren. Somit spricht sein Kunstkonzept nicht nur ästhetische Aspekte an, sondern ermöglicht auch eine tiefgründige philosophische Auseinandersetzung mit dem menschlichen Dasein.

Bodo Korsig beschäftigt sich in seiner künstlerischen Arbeit hauptsächlich mit räumlichen Installationen, Skulpturen und Videos. In seiner Kunst legt er dabei einen besonderen Schwerpunkt auf die Thematisierung menschlicher Verhaltensmuster unter Extrembedingungen. 

Korsig wurde seit den 90er Jahren international in über 200 Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt und erhielt zahlreiche internationale Preise und Stipendien. Er ist in weit über 50 musealen Sammlungen vertreten, darunter die National Gallery of Art, Washington, D.C., USA, das Kaohsiung Museum of Fine Arts, Taiwan, die Sammlung Deutsche Bank Frankfurt, Germany, oder das Czech Museum of Fine Arts Prague, Czech Republic.