HOLGER SCHMIDHUBER
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HOLGER SCHMIDHUBER

HOLGER SCHMIDHUBER

Die Analogie vergessener Teppiche und die Umkehr der Erinnerung

Holger Schmidhuber arbeitet in Zyklen, der jeder für sich von ausführlichen Vorüberlegungen und detaillierter Studien künstlerischer Verfahren geprägt sind. Die Zyklen berühren sich und stehen doch in malerischer Autonomie. Schmidhubers künstlerische Identität wurzelt in der appropriativen Selektion und des anschließenden schöpferischen Aktes, der sein Werk ureignes transformiert.

Schmidhubers aktuellste Zyklen „The Inversion of Memory“ und „Carpets of the Forgotten“ vereint ihre orientalische Ornamentik und die abstrakt expressionistische Methodik der Bearbeitung. „The Inversion of Memory“ zeigt großflächige Leinwände, die erst mit der Ornamentik eines orientalischen Teppichs bedruckt und dann malerisch überarbeitet werden. Häufig verwendet er hier einen Rakel, wodurch die typische malerische Dichte von Farbschichten, die aufbrechen, sich überlagern oder aufgelöst werden, entsteht. Aber auch die Verwässerung eher pastöser Acrylfarben kommt zum Einsatz. Die opulente Ornamentik der orientalischen Teppiche verschwindet teilweise gänzlich und es bleibt die Erinnerung an ihre Eleganz.

Der Teppich als solcher bleibt in seiner Reihe „Carpets of the Forgotten“ erhalten und wird (wieder) zum Kunstwerk. „Alte Teppiche“ ob Perserteppich oder sein minderwertiger Cousin die „Auslegware“ werden vom Künstler gereinigt, teils geschoren, teils eingefärbt. Die Bemalung eines alten Teppichs ist dabei nicht nur ein Akt der Aneignung, sondern auch ein Dialog mit dem vorgefundenen künstlerischen Material. Neben der „Übermalung“ findet auch eine „Überschreibung“ statt. Ursprünglich setze Schmidhuber den Text in strenger Parallelität zu den Teppichrändern. Anschließend bespielt er den Teppich mit Farbschüttungen, der pollockschen Methodik folgend.

HOLGER SCHMIDHUBER

HOLGER SCHMIDHUBER

since 2010

Professorship for Time-based Media at Mainz University of Applied Sciences

2008-09

Professor under contract at the Free University of Bozen-Bolzano (Italy), Faculty of Design and Art

1998

Studies Fine Arts at ›Parsons The New School of Art, Media, and Technology‹, New York

1996

Stipend, study trip to Israel · DAAD

1995

Stipend, Markus Lüpertz Master Class, Irrsee Monastery, Allgäu

1994-99

Studied Graphic Design & Fine Arts, RheinMain University of the Applied Sciences

1970

born Oct. 27 in Bad Mergentheim, Baden Württemberg, Germany